Ernährung – Back to the Roots?Lesezeit ~ 16 Min.

Von Torsten Seidel, 12. Juni 2020, aktualisiert am 14. April 2023.

Unsere Ernährung »heute« ist von vielen Facetten gekennzeichnet. Kaum gab es solch eine große Vielfalt wie in der heutigen Zeit. Doch ist das alles, was da auf dem Teller landet, auch wirklich gut für uns? Kann es sein, dass es „früher“ vielleicht doch besser war als heute? Ich möchte dem einmal näher auf den Grund gehen. Das Ergebnis mag den ein oder anderen überraschen.

Ernährung ist viel mehr – Iss dich gesund

Ernährung - Back to the Roots
Ernährung ist viel mehr – Iss dich gesund

Es gibt heute viele Sichtweisen auf die Ernährung. Vieles ist nicht wirklich gesund, aber »es schmeckt nun mal«. Es scheint eine Gratwanderung zwischen gesunder Ernährung und dem, was schon ungesund ist, zu sein. Und schlussendlich machen sich die meisten gar keine Gedanken. Wenn es im Handel angeboten wird, muss es auch verträglich sein. Doch ist das wirklich so?

»Du willst wohl 100 werden?« ist eine rhetorische Frage, die man des Öfteren hört, wenn man sich gesund ernährt. Meine Antwort? Klar! Und wenn, dann möglichst ohne ernste Beschwerden. Es gibt wohl nichts Schlimmeres, als im Alter mit Erkrankungen geplagt zu werden. Doch auch auf die bekannten kleineren Wehwehchen, den sogenannten Altersbeschwerden kann ich gern verzichten. Die Weichen dafür werden jedoch Jahre, besser Jahrzehnte zuvor gestellt.

Noch immer wird der Ernährung nicht im Geringsten zugeschrieben, wie sie auf unseren Körper wirklich wirkt. Ein Professor beschrieb es einmal in meinen Schulungsunterlagen so: »Es gibt neben den Menschen und Ratten nur ganz wenige Lebewesen, die sich so erfolgreich von Müll ernähren können«. Er hat leider recht …

Oft zeigen sich bei diesen zwei Spezies erst in den nächsten Generationen gesundheitliche Defizite, während bei anderen Lebewesen meist direkt danach dem Verzehr Beschwerden auftauchen. Es ist schon bedenklich, den Menschen mit Ratten auf einer Ebene zu sehen.

Ein kleiner Vergleich: Keiner würde die falsche Öl-Sorte in den Motor eines Fahrzeugs schütten. Jeder weiß, das macht der Motor nicht lange mit, wenn überhaupt. Auch den falschen Kraftstoff tankt man nicht absichtlich. Doch der Mensch glaubt alles essen und trinken zu können, nur weil er nicht gleich umfällt oder krankt wird. Was wir benötigen, ist gewissermaßen ein »Ölwechsel«!

Ernährung: Die Lebensmittel-Industrie

Die Ernährung hat sich in den vergangenen 150 Jahren drastisch verändert. Seit Einführung der Lebensmittel-Industrie ist fast alles möglich. Für jeden Geschmack scheint es etwas zu geben.

Dabei geht der Trend dahin, die Zutatenliste zu optimieren. Die Lebensmittel-Industrie hat längst erkannt, dass Verbrauchen lesen, was drin ist. Und so werden viele Prozesse in Vorstufen hinzugefügt, um sie auf dem eigentlichen Produkt nicht mehr angeben zu müssen. Auch wenn die enthaltene Menge im Endprodukt »gering genug« ist, muss es nicht mehr draufstehen.

Ein anderer Weg geht über E-Nummern. Kaum einer hat die entsprechende Bedeutung im Kopf, die wenigsten wissen, wo man danach suchen kann. Und wenn ich auf einem Kaffeepad-Produkt bis zu fünf E-Nummern lese, schrillen bei mir die Alarmglocken. Nicht selten sind Zusätze enthalten, die abführend wirken, Magen-Darm-Beschwerden verursachen oder bei höherem Konsum sogar krebserregend wirken können. Alle diese Zusätze sind aber erlaubt. E-Nummern lassen sich auch mithilfe von Apps anzeigen, zum Beispiel »E-Codes« für Android.

Interessant ist auch, dass in den westlichen Industrieländern erst mit Beginn dessen, Erkrankungen wie Parodontitis drastisch zugenommen haben. Man hat beobachtet, dass auch heute in Naturvölkern Zahn- und Zahnfleischerkrankungen kaum eine Rolle spielen, bis diese Menschen „zivilisierte“ Nahrung erhalten. Hierzulande gilt diese Krankheit als unheilbar. Studien zeigen aber, dass eine gesunde Ernährung Parodontitis aufhalten, und Zahnfleischentzündungen stoppen kann. Natürlich, zurückgegangenes Zahnfleisch kann nicht wiederhergestellt werden.

Doch nicht nur die Lebensmittel-Industrie macht uns krank. Auch Umwelteinflüsse, moderne Landwirtschaft sowie Massentierhaltung hinterlassen Giftstoffe und Medikamente, die sich im Körper anreichern und so Krankheiten begünstigen.

Ja, was wir brauchen ist ein Ölwechsel und nicht selten zuvor eine Motorwäsche, um bei diesem Bild zu bleiben. Ich möchte einmal die ganzheitliche Sichtweise aufzeigen. Das Schöne an der Sache, auch kleine Veränderungen können Großes bewirken. Es gilt, den inneren „Schweinehund“ zu besiegen. Natürlich hat jeder seine Vorlieben über Jahrzehnte gefestigt. Davon kann auch ich ein Lied singen. Aber wer etwas ändern will, kann es schaffen. Ich möchte gern dabei helfen, mehr Wohlbefinden ins Leben zu bringen.

Wie war es (ganz) früher?

Hier gehen bereits die Vorstellungen stark auseinander. Geht man nach der Evolution, entwickelte sich der Mensch über Millionen von Jahren bis heute. Man spricht von 2 bis 4 Millionen Jahren. Den »Cro-Magnon-Mensch«, auch bekannt als Urzeitmensch, soll es vor 30.000 bis 40.000 Jahren gegeben haben, die heutige Form seit ca. 12.000 Jahren. Der urzeitliche Mensch jagte mit dem Knüppel oder anderen Jagt-Utensilien Tiere und verspeiste diese.

Meine christliche Haltung stellt dies alles infrage. Für die Evolution gibt es auch bis heute keine stichhaltigen Beweise. Grundsätzlich ist diese Denkweise auch nur mit enorm großen Zeitfenstern überhaupt denkbar, da niemand in diesen Zeitfenstern denken kann. Es soll hier aber nicht darum gehen, ob es eine Evolution gab oder nicht. Auch im Kreationismus gibt es »Mikroevolutionen«. Viel mehr um Ernährung zu früheren Zeiten. Ich komme da nicht um den Ursprung herum.

In Kürze: Laut der heiligen Schrift kann man ein Alter der Erde von ca. 6000 Jahren errechnen. Auch kann man bereits auf den ersten Seiten sehen, was für den Menschen gesund ist und was demnach nicht: Gesund ist rein pflanzliche Nahrung. Die heutige Wissenschaft sagt genau das Gleiche. Aufgrund von Mangel an Pflanzen waren nach der Sintflut auch ausgewählte Tiere »erlaubt«. Jene Tierarten, die nicht erlaubt waren, sind auch in der heutigen Wissenschaft als ungesund klassifiziert. Man muss also kein gläubiger Mensch sein, um gesunde von ungesunder Ernährung auseinanderhalten zu können. Für mich deckt sich jedoch Wissenschaft und Glaube auf fantastischer Weise und zeigt, der Mensch von heute hat es schlicht verlernt, sich artgerecht zu ernähren. Aber so kann er Krankheiten vermeiden oder vorbeugen.

Welche Ernährungsformen gibt es

In der heutigen Zeit lassen sich sämtliche Ernährungsformen einordnen. Folgende gibt es:

  • Fleischesser / Allesesser: ✘ nach Belieben |  die übliche Ernährung
  • Veganer: Fleisch, Fisch, Milch (-Produkte), Eier, Honig | ✓ rein pflanzlich
  • Flexitarier: Selten Fleisch, Fisch | Milch (-Produkte), Eier, Honig
  • Pescetarier:  Fleisch | Fisch, Milch (-Produkte), Eier, Honig
  • Fructarier: Fleisch, Fisch, Milch (-Produkte), Eier, Honig | Früchte, Getreide, Obst, Nüsse

Peganer (Palio + Vegan): Wenig Geflügel (max. 25% der Mahlzeit) und Getreide (kein Gluten), wenig Honig | Fleisch (außer Geflügel), Milch (-Produkte) | überwiegend pflanzlich. Eier, Fisch, Nüsse, gesunde Öle.

Vegetarier DEN Vegetarier gibt es nicht, sondern folgende drei Unterordnungen:

  • Lacto-Vegetarier: Fleisch, Fisch, Eier | Milch (-Produkte), Honig
  • Ovo-Lacto-Vegetarier: Fleisch, Fisch | Milch (-Produkte), Eier, Honig
  • Ovo-Vegetarier: Fleisch, Fisch, Milch (-Produkte) | Eier, Honig

Ich füge folgende Ernährungsform hinzu:

  • Artgerechte Ernährung: Wenig Fleisch aus Geflügel, Rind; auf Milch-Produkte überwiegend verzichten Fleisch aus Schwein | Fisch, Eier, Honig in Maßen
  • …und viel Gemüse, Obst und Früchte sowie unverarbeitete Lebensmittel – wenn möglich selbst herstellen 🙂

B12 bei pflanzlicher Ernährung

Grundsätzlich hat pflanzliche Ernährung alle Mineralstoffe und Vitamine, die der Mensch benötigt. Pflanzliche Ernährung wird heute als Vegan bezeichnet. Doch war zu früheren Zeiten die Reinigung der pflanzlichen Nahrung eine andere als heute. So findet sich Vitamin B12 auch in Mikroorganismen auf der Oberfläche von Obst und Gemüse. Damals konnte man im Gegensatz zur heutigen Zeit Obst und Gemüse noch ungewaschen essen. Es kam also nicht zu einer Unterversorgung, ganz ohne Nahrungsergänzungsmittel.

Vitamin B12 wird im Darm von Tieren gebildet, der Lieferant für die meisten Menschen. Generell muss man auch die Menge betrachten. Denn der Mensch benötigt gerade einmal 3 Mikrogramm pro Tag. Zudem ist der Körper in der Lage, eine gewisse Menge zu speichern. Die größte Menge findet sich in Fisch (in Makrele sogar fast die dreifache Tagesmenge/ 100 g.) und Rindfleisch. In Geflügel mehr in Truthahn. Das Schlusslicht bildet das Schweinefleisch. Eine gemischte Bratwurst hat fast 3 Mikrogramm, wobei der Anteil von Rindfleisch diese Menge rausholt.

Damit das Vitamin B12, bzw. das darin enthaltene Cobalamin im Dünndarm überhaupt resorbiert, also aufgenommen werden kann, ist eine Produktion des sogenannten Intrinsic Factors nötig. Dies ist ein spezielles Transporterprotein, welches in den Belegzellen der Magenschleimhaut gebildet wird. Ist die Ernährung generell über einen langen Zeitraum sehr säurebildend, können die Belegzellen ermüden und weniger bis gar kein Intrinsic Factor erzeugen. Dies kann bei häufigem Fleisch-Verzehr, aber auch kohlenhydratreichen Lebensmitteln über Jahre hinweg passieren. Nichtveganer stehen also ebenfalls in der Gefahr eines B12-Mangels, obwohl dieses Vitamin mit der Nahrung aufgenommen wird.

Auch im menschlichen Dickdarm wird eine geringe Menge an B12 gebildet. Da Vitamin B12 jedoch im Dünndarm resorbiert wird, ist noch nicht abschließend geklärt, inwieweit das selbst erzeugte B12 verwendet werden kann.

Ballaststoffe und gehärtete Fette

Unser Körper benötigt ganz nötig gute Ballaststoffe. Diese reinigen den Darm und schützen ihn so. Nur so kann der Darm auch seine wichtige Arbeit tun. Ballaststoffe finden sich jedoch ausschließlich in pflanzlicher Kost. In Fleisch, Wurst, aber auch Backwaren (außer Vollkorn), sind Ballaststoffe nicht zu finden.

Ballaststoffe benötigen wird also, nicht aber gehärtete Fette. Diese finden sich in Fleisch- und Wurstwaren sowie in Backwaren und generell in verarbeitete Lebensmitteln.

Freie Radikale und Antioxidantien

Wer sich einmal mit dem Ursprung von Krankheiten auseinandergesetzt hat, kommt an freie Radikale nicht vorbei. Doch was sind freie Radikale überhaupt? Freie Radikale sind, vereinfacht gesagt, unvollständige Moleküle, denen in ihrer Struktur ein Elektron fehlt. Dadurch sind sie instabil. Um vollständig zu werden, müssen sie anderen (vollständigen) Molekülen ein Elektron berauben. Damit beginnt ein Teufelskreis. Den Elektronen-Raub nennt man Oxidation. Steigt dieser über ein gewisses Maß, belastet dies den Körper. Dann spricht man von oxidativen Stress. Moleküle, die um ein Elektron beraubt wurden, müssen jetzt selbst anderen Molekülen ein Elektron berauben. Daraus resultieren eine Reihe von Krankheiten. Insbesondere folgende:

  • Wenn freie Radikale Blutgefäßwände schädigen, entstehen zum Beispiel Venenschwäche und Krampfadern, Bluthochdruck und Herzkreislauf-Probleme.
  • Wenn freie Radikale die Gefäße der Augen schädigen, entstehen Sehstörungen und Augenkrankheiten. So feuern auch weiße LED-Lampen freie Radikale an.
  • Greifen freie Radikale die Gefäße des Gehirns an, entstehen Schlaganfälle. Werden hingegen Nerven angegriffen, Konzentrationsstörungen bis hin zur Demenz.
  • In der Folge unkontrollierter Zellteilung kann es zu DNA-Schäden kommen. Dies ist die Grundlage für Krebserkrankungen.
  • Antriebslosigkeit und Konzentrationsschwäche können ebenfalls eine Folge daraus sein.

Jeder Mensch reagiert anders. Nicht bei jeden führen freie Radikale zu schlimmen Krankheiten und nicht immer sind freie Radikale die (einzige) Ursache!

So bildet unser Körper auch selbst freie Radikale als Nebenprodukt. Je höher Energieproduktionen sind, umso mehr freie Radikale. Dies geschieht beispielsweise bei Stresssituationen, Sport oder in Krankheiten. Bei Immunreaktionen bildet der Körper freie Radikale, um gezielt Bakterien, Viren und Krankheitserreger anzugreifen. Dies ist als einzige Reaktion erwünscht und wird folglich gezielt eingesetzt. Andere Quellen sind unter anderem Alkohol und Drogen, Lebensmittelzusatzstoffe (Konservierungsstoffe, Aromen und Farbstoffe), industriell verarbeitete Fette und Zucker, Luftverschmutzung, Chemikalien, Elektrosmog und Strahlung, LED-Licht.

Ernährung - Back to the Roots

Um die vielen freien Radikale in Schach zu halten, benötigt der Körper Antioxidantien. Und damit kommen wir endlich wieder zum Thema zurück. Denn diese nehmen wir mit unserer Nahrung auf. Doch zunächst die Frage, was Antioxidantien sind. Schauen wir uns Eingangs die Szene mit dem Elektronen-Raub an. Antioxidantien stoppen diese Kette, indem sie ein Elektron abgeben, ohne zum freien Radikal zu werden.

Antioxidantien finden sich primär in pflanzliche Lebensmittel, können aber auch in geringer Form selbst gebildet werden. Antioxidantien finden sich in Vitaminen, Spurenelementen, Enzymen und sekundären Pflanzenstoffen (auch Phytochemikalien genannt). Folglich finden wir Antioxidantien im Gemüse, Salat, Früchte, Wildpflanzen, Ölsaaten, Nüsse sowie in naturbelassene Öle und Fette. In Fleisch finden wird keine Antioxidantien.

Lebensmittel, Reich an Antioxidantien

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Große Mengen an Antioxidantien finden wir in allen Beeren wie Erdbeeren, Heidelbeeren, Himbeeren, aber auch Gojibeeren und Sanddorn sowie Schwarzen Johannisbeeren. Auch in kernreichen Trauben finden sich Antioxidantien. Es sollten also keine kernlosen Weintrauben gekauft werden. In Zitrusfrüchten wie Zitronen und Grapefruits sind Antioxidantien reichhaltig vorhanden. Des Weiteren in allen Kohlarten, in grünen Blattgemüse, in Gurken, Paprika, Tomaten, Granatapfel und Sprossen (Brokkoli-, Linsen-, Alfalfa-Sprossen [auch als Luzerne bekannt]). In Gräsern wie Gerstengras, Weizengras und Kamutgras, viele Kräuter wie Petersilie, Rosmarin, Basilikum und Minze sind reichhaltig. Auch Ingwer, Kurkuma, Leinsaat, Hanfsaat, Mandeln, Sonnenblumenkerne, Nüsse, Knoblauch und Zwiebeln sowie alle essbaren Wildpflanzen. Die Übersicht ist mit Sicherheit nicht abschließend und zeigt die reichhaltigen Möglichkeiten.

Pflanzliche Proteine vs. tierische Proteine

Wie so oft gibt es immer zwei Seiten, und Meinungen. Die einen sagen, der Mensch benötigt tierische Proteine, andere habe mit rein pflanzlicher Kost gute Erfahrungen gemacht. Vor allem im Profisport sieht man immer mehr Veganer, die folglich ohne fleischliche Kost an Meisterschaften teilnehmen und Gewinne mit nach Hause nehmen. Das Argument, »wer körperlich etwas leisten muss, muss Fleisch essen«, zählt also nicht. Aber was zeigt der direkte Vergleich zwischen tierischen und pflanzlichen Protein (Eiweiß)?

Verwertung / Biologische Wertigkeit:

  • Tierische Proteine haben eine bessere Wertigkeit, da sie frei von Cellulose sind (der Hauptbestandteil pflanzlicher Zellwände). Auch die biologische Wertigkeit ist oft höher.
  • Pflanzliche Proteine müssen aus dem Cellulose-Gerüst gelöst werden. Dies kann nur mit gründlichen Kauen gewährleistet werden. Pflanzliche Proteine werden schneller verwertet. Dies kann mit der Aufnahme verschiedener pflanzliche Proteine kompensiert werden, ist also nicht passé als Nachteil anzusehen.

Enthaltene Proteinmenge:

  • Tierische Lebensmittel weißen eine höhere Menge an Proteinen aus
  • Pflanzliche Lebensmittel eine geringere
  • ABER – heutzutage leiden viele Menschen an einem Proteinüberschuss, der zu Krankheiten führt. Mit einer pflanzlichen Ernährung kann es eigentlich nicht zu einem Überschuss kommen.

Ballaststoffe und Nährstoffgehalt:

  • Tierische Proteine haben nahezu keine Ballaststoffe. Diese jedoch sättigen und reinigen den Darm. Aufgrund der notwendigen hohen Erhitzung gehen viele hitzeempfindliche Nährstoffe verloren.
  • Pflanzliche Proteine sind reich an Ballaststoffen. Auch die Menge an Nährstoffen ist deutlich höher wie auch die Fettzusammensetzung vielfältiger und hochwertiger ist, als es beim tierischen Proteinen der Fall ist.

Verdaulichkeit:

  • Tierische Proteine sind deutlich schwerer verdaulich. Die Verdauung benötigt mehr Energie und sorgt u.a. für Müdigkeit und Erschöpfung.
  • Pflanzliche Proteine hingegen sind schneller verdaut und benötigen weniger Energie.

Milchprodukte

Ernährung - Back to the Roots

An Milchprodukte denkt man kaum, wenn es um ungesunde Ernährung geht. Milch und Käse zählen als Kalzium-Hauptlieferant und schmecken gut. Dieses Thema ist ebenfalls sehr umfangreich, weshalb ich zu den gesundheitlichen Aspekten, bereits hier einen Beitrag geschrieben habe. Eine grundlegende Gegenüberstellung der früheren Zeiten zu heute:

Früher

  • Milch und Käse gab es selten und mehr für das obere, wohlhabende Volk.
  • Milchprodukte wurden in roher Form verzehrt wie, Rohmilch-Butter oder Rohmilch-Käse.
  • Kühe wurden von Kleinbauern im eigenen Schuppen und angrenzender Weide gehalten.
  • Zudem wurden die Tiere artgerecht gehalten und artgerecht ernährt.

Heute

  • Milch und Milchprodukte machen einen Großteil der heutigen Ernährung und des Angebots im Supermarkt aus.
  • Milch und Produkte daraus sind industriell stark verarbeitet und nur noch selten in roher Form zu finden.
  • Statt Kleinbauern gibt es Massentierhaltung mit teilweise hunderten bis tausenden Tieren.
  • Die Kühe verlassen teilweise nie den Stall / ihren Platz und erhalten ständig Medikamente.
  • Milchkühe müssen permanent Milch liefern. Die Euter sind oft entzündet, es kommt zum vermehrten Einsatz von Antibiotika.
  • Eine artgerechte Haltung und Ernährung sucht man oft vergebens (ausgenommen BIO-Bauern).

Intoleranz

Viele Menschen sind Laktose-Intolerant. Dies kommt daher, dass ein bestimmtes Enzym (Lactase) ab dem dritten Lebensjahr, mit Abstillen der Muttermilch, im Dünndarm nicht mehr (oder nur in geringen Mengen) gebildet wird. In den westlichen Ländern trinkt man in der Regel weiter Milch und kümmert sich um dieser Tatsache nicht weiter. Aber gerade in Afrika oder Asien sind die Menschen überwiegend Laktose-Intolerant und vertragen keine Milchprodukte, da die Lactase-Produktion eingestellt ist. Dies ist aber kein Defizit, wie eben aufgezeigt.

Heutige Situation

Wie ist die Situation heute, im 21. Jahrhundert? Unsere Lebensmittel-Industrie wird immer raffinierter. gesünder wird es nicht, es muss der Profit gesteigert werden. Immer mehr Zusatzstoffe, Chemikalien, Geschmacksverstärker und Farbstoffe kommen zum Einsatz. Diese täuschen uns ein gutes Lebensmittel vor. Diese Erwartung erfüllen sie zumeist nicht. Neben diesen Aspekten ist auch unsere Umwelt stark belastet. Ungereinigtes Obst und Gemüse ist nicht mehr empfehlenswert.

Und die weiten Transportwege teilweise von der anderen Seite der Erde sind auch keine gute Lösung für die Qualität und Umwelt. Eine so weite und lange Strecke ist nur unter Zugabe von »Pflanzenschutzmitteln« und Chemikalien möglich. Wer einen solchen Container am Ziel öffnet, braucht Schutzmasken wegen der starken Giftstoffe …

Im zweiten Teil wird es um die Lebensmittel-Industrie gehen. Welche Tricks üblich sind und was drinsteckt. Außerdem zeige ich einen Versuch mit einem Discounter-Hamburger 🙂

Meine Empfehlung

Ich plädiere deshalb auf einer artgerechten Ernährung, wie oben vorgestellt. Wenn möglich, regional sowie BIO-Qualität. Man kann sich darüber streiten, wie viel BIO das wirklich ist, besser als konventionelle Landwirtschaft ist es aber auf jeden Fall. Aber nur BIO-Produkte haben noch sekundäre Pflanzenstoffe in sich, die aufgrund von Pestiziden in der konventionellen Landwirtschaft weitgehend fehlen.

Es sollte so viel pflanzliche Nahrung wie möglich in größeren Mengen auf den Teller landen. Hier sind notwendige Nähr- und Vitalstoffe enthalten, wie auch Antioxidantien. Wer nicht darauf verzichten mag, etwas Fleisch darf es auch sein. Hier aber eher Geflügel als Schwein. Für einen ausgewogenen Teller kann ich die 80/20-Regel empfehlen. Ganz einfach erklärt: 80 % Gemüse (basisch), 20 % Fleisch und Beilage (säurebildend). Auf Wurst sowie verarbeitete Lebensmittel würde ich verzichten. Generell sollte Fleisch nicht täglich auf dem Teller landen, besser nicht mehr als dreimal die Woche.

Eine gesunde Ernährung ist im Allgemeinen sehr ballaststoffreich. Zu empfehlen sind leicht verdauliche Getreidearten wie Naturreis (Vollkornreis), Hirse oder Vollkorn-Hafer und Vollkorn-Dinkel. Des Weiteren sollte die Nahrung schonend zubereitet werden, um so viele Nährstoffe wie möglich zu erhalten.

Ebenso würde ich den Verzehr von Milchprodukten zumindest (stark) einschränken. Gegen ein Milchkaffee unterwegs oder ein Eis ist sicher nichts einzuwenden, wer es verträgt. Alternativ kann es natürlich auch die vegane Lebensweise sein. Aber das muss natürlich jeder selbst für sich entscheiden.

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Torsten Seidel Hier schreibt: Torsten Seidel
Gesundheits-Blogger mit Ausbildung zum ganzheitlichen Gesundheitsberater (fachliche Bez.: »Fachkompetenz für holistische Gesundheit«) mit Weiterbildung in Stressmanagement (IHK). Mehr Informationen in »Über mich«. Gern beantworte ich auch Leserfragen. | Beiträge abonnieren mit RSS-Feed.

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