Die 80/20-Regel ist eine interessante Erkenntnis aus dem Bereich des Zeitmanagements und gezielter Prioritäten, die uns vielleicht auch in unserem Denken voranbringt. Um was es genau geht, und was der Italiener Winfried Pareto damit zu tun hat, möchte ich in diesem Beitrag beschreiben.
Winfried Pareto war ein gelehrter Mann. Er war Soziologe, Ökonom sowie Ingenieur, und lebte im Jahr 1848 bis 1923. Im Jahr 1906 sollte er eine Analyse im Auftrag einer Bank durchführen. Dabei sollte er herausfinden, wie die Grundbesitz-Verhältnisse in Italien aufgestellt waren. In diesem Zusammenhang stellte Pareto fest, dass 20 % der Bevölkerung in etwa 80 % des Bodens in Italien gehören. Das war eine interessante Erkenntnis.
Lange nach seinem Tod, genauer 1989, stellte man wiederum fest, dass 20 % der Bevölkerung 80 % des Weltvermögens gehören. Daran hat sich auch bis heute nichts geändert. Also es gibt gewissermaßen ein Prinzip zwischen 20 % und 80 %. Das ist auch kein Zufall, wie weitere Beispiele zeigen.
So hat man beispielsweise auch festgestellt, dass
- 80 % des Straßenverkehrs auf 20 % der Straßen verlaufen oder
- in der Ernährungsberatung: Ein gesunder Teller besteht zu 80 % aus Gemüse (basisch) und 20 % Fleisch und Beilage (säurebildend).
- Im Business: 80 % des Umsatzes entstehen aus 20 % des Sortiments mit wiederum 20 % der Kunden. Aber auch, dass
- 80 % des Erfolgs durch 20 % Arbeit / Aufwand erfolgen.
Prinzip erkannt?
Hier sehen wir ein Prinzip: 20 % genügen, um 80 % zu erreichen.
Dies funktioniert aber nur, wenn wir ein gutes Zeitmanagement haben und genau planen, wie wir vorangehen. Hier passt das Sprichwort: eine Minute Planung, spart fünf Minuten Arbeit. Mit wenig Aufwand soll also ein hoher Nutzen erzeugt werden.
Wichtig sind dabei zwei Fragen, die jeder für sich selbst beantworten kann:
- Was kostet mich wie viel Energie und
- was nützt mir sehr viel?
Was bedeutet das? Der Sinn liegt darin, dass es oft die kleinen Dinge sind, die uns schlussendlich voranbringen. Nicht das, was laut im Vordergrund steht, ist auch wirklich das, was uns von Nutzen ist. Wer am lautesten schreit, muss nicht zwingend vom großen Nutzen sein. Dies kann man auf Menschen beziehen, so unter anderem Kundenanfragen von Kunden, die es ganz dringend machen, am Ende aber nicht viel dahintersteht oder herauskommt. Oder auch Telefonate, E-Mails, die uns herausbringen und am Ende stellt sich heraus, dass es nur SPAM und ein Callcenter war.
Und so sind es oft die unscheinbaren Dinge, die wir gar nicht auf dem Schirm haben, weil sie bildlich gesprochen, „so leise“ sind. Das A und O sind auf jeden Fall richtige Prioritäten und eine gute Zeitplanung. Nur dann können wir aus 20 % volle 80 % Nutzen erzielen.
„Harte Arbeit“ muss zielführend sein
Heute hört man oft folgende Sprüche:
- Nur harte Arbeit führt zum Ziel.
- Ich weiß, nur mit harter Arbeit schaffe ich das. Und ich bin bereit dazu.
- Ich weiß, dass man nur mit harter Arbeit belohnt wird.
Die Sprüche sagen im Grunde alle das Gleiche aus. Ein Gedankenspiel: Du hast eine Schaufel und buddelst den ganzen Tag im Sand am Strand oder in der Wüste. Harte Arbeit. Was bekommst du dafür? Schweißperlen, sonst nichts! Wenn „harte Arbeit“, dann die richtigen 20 %, um 80 % zu erreichen. Und dies ist die Herausforderung. Das, was wir mit „harter Arbeit“ bezeichnen, muss eine zielführende Aufgabe sein. Alles andere ist vergeudete Energie und nicht selten auch verlorenes Geld.
Randgedanke: Ist harte Arbeit das Ziel oder die Notwendigkeit dahin? Wenn Arbeit keinen Spaß macht, keine Freude entsteht, ist es wohl die falsche Beschäftigung. Dazu zähle ich auch all die, die Montag schon auf ein baldiges Wochenende hoffen. Ich habe oft die Antwort gegeben, dass ich schon etliche Jahre nicht mehr arbeite. Natürlich gibt es Tage, da arbeitet man mehr. Aber wenn Freude und ein Sinn dahinter steht, ist es nicht „hart“. Ich verbinde mit dem Ausdruck eher, dass ich mich in einer Firma hocharbeiten will, um endlich einen bestimmten Posten zu erhalten, der mir viel Geld und Ansehen bringt.
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HINWEIS & Autor
Hier schreibt: Torsten Seidel
Gesundheits-Blogger mit Ausbildung zum ganzheitlichen Gesundheitsberater (fachliche Bez.: »Fachkompetenz für holistische Gesundheit«) mit Weiterbildung in Stressmanagement (IHK). Mehr Informationen in »Über mich«. Gern beantworte ich auch Leserfragen. | Beiträge abonnieren mit RSS-Feed.