Sommer, Sonne, Strand – so könnte man den Sommer übersetzen. Aber die Schattenseiten sind ganz andere. Überall Waldbrände und Hitzeopfer sind wieder zu beklagen. Ein wichtiger Aspekt ist die nötige Wasserzufuhr, nicht nur im Sommer! Deshalb soll es heute einmal um das Lebenselixier Wasser und der nötigen Trinkmenge gehen.
Inhalt
Trinkmenge und Ratschläge für die heiße Jahreszeit
Der Sommer hat auch in Deutschland wieder richtig zugeschlagen. Tagelang Sonne und Temperaturen zumindest in der Sonne wie am Äquator.
Jedes Jahr stellen viele die doch wichtige Frage: »Wie viel Wasser sollte ich trinken?«. Doch stellt sich eigentlich diese Frage das ganze Jahr. Nur an den heißen Tagen merkt man eben deutlich, wenn es zu wenig ist. Dabei sollte man bedenken, dass die meisten Menschen generell kein echtes Durstgefühl mehr entwickeln. Oft wird es sogar mit Hunger verwechselt.
Vor ein paar Jahren war ich etwas weiter mit dem Auto unterwegs zu einem Ausflug. Am späteren Nachmittag wurde es mir schlecht und ich stellt fest, dass ich deutlich zu wenig getrunken habe. Nur ca. 0,75 Liter bei 25-30 Grad waren eindeutig zu wenig. Hinzu kam auch eine nicht optimale Ernährung, die vielleicht Flüssigkeit eingebracht hätte. Ich dehydrierte. Ich fühlte mich förmlich ausgetrocknet. Einmal dehydriert, kann man jedoch nicht einfach den Wassermangel durch viel trinken Ausgleichen. Dies dauert etwas, bis man sich erholt hat. Erfahrungsgemäß ist eine Redehydrierung besser erreichbar, wenn man Wasser in Verbindung mit hochwertigen, unerhitzten Fetten und vitalstoffreicher Kost zu sich nimmt.
Die optimale Trinkmenge
Im Allgemeinen hört man immer, man sollte 2-2,5 Liter trinken. Doch ist diese Information nicht ganz richtig. Dies würde voraussetzen, dass jeder Mensch die gleiche Körpermasse und Größe hat. Ein Kind oder Jugendlicher benötigt jedoch nicht gleich viel Wasser als ein 100-Kilo-Mann.
Einfache Formal: 30ml x kg = ml pro Tag.
Als Beispiel: 30ml mal einem Gewicht von „80 kg“ = 2400ml = 2,4 Liter Wasser pro Tag. Wiegt die Person nur 60 kg, sinkt die Trinkmenge also auf 1,8 Liter pro Tag. Isst man Speisen mit viel Flüssigkeit, kann man dies mit anrechnen. Ein Salat, der nicht nur bei diesen Temperaturen zu empfehlen ist, enthält viel Flüssigkeit und Melone noch mehr (nämlich 96 % Wasser)¹. Wer viel Früchte und Gemüse isst, kann somit auch mit weniger Trinken auskommen.
Trotzdem, je wärmer es ist, muss die Menge den Gegebenheiten nach oben angepasst werden. Gleiches gilt auch, wenn körperliche Arbeit oder Sport auf dem Plan steht. Und besucht man einen hohen Berg in den Alpen oder ähnlichen Gebirge, benötigt man ebenfalls mehr Flüssigkeit. Pro 1000 Meter wären das dann je 1 Liter zusätzlich zur normalen Trinkmenge.
Ein Tipp für »Trink-Muffel«
Grundsätzlich empfehle ich nicht, mit einem Mal große Mengen an Wasser zu trinken. Dies gleicht dann eher einer Nierenspülung. Besser ist es über den ganzen Tag verteilt, kleinere Mengen zu trinken, wobei es vormittags auch im Verhältnis mehr sein darf.
Wem das schwerfällt, der sollte sich ein Glas (250 ml) füllen und innerhalb von einer Stunde trinken. Ziel ist es, pro Tag diese Prozedur so oft wiederholen, bis die nötige Menge getrunken ist. Natürlich kann statt dem Glas auch eine 0,5-Liter-Flasche verwendet werden. Nur eben keine Flasche, die mehr als 0,5 Liter fasst, da man diese Menge nicht mehr so einfach kontrollieren kann und man die Motivation verliert. Anders sieht es wieder aus, wenn man unterwegs ist. Da habe ich zum Beispiel gern auch eine 750ml-Falsche dabei.
Ein weiterer Tipp kann eine »Trink-App« sein. Ich habe damals nach dem negativen Erlebnis die App Hydro Coach installiert. Sie vermittelt das Gefühl, wie viel man wirklich trinkt. Ich war, als ich meine Trinkgewohnheiten umgestellt habe, erschrocken. Denn wer achtet schon wirklich bewusst auf die nötige Menge? Um inneren Stress zu vermeiden, würde ich auf ständige Erinnerungen – vielleicht noch akustisch – verzichten (muss natürlich jeder selbst testen). Inzwischen habe ich auch gute Erfahrungen mit der App BeWet erzielt, die neben der Trinkmenge auch das Gewicht kontrollieren lässt. Die Trink-App von Gerolsteiner ist ebenfalls gut. Hinweis: die Apps sind eine persönliche Empfehlung, ich erhalte dafür kein Geld.
Was empfiehlt sich für die warme Jahreszeit?
Gerade an heißen Tagen trinken viele Menschen gern besonders kalte Getränke. Aus gesundheitlicher Sicht tut man sich jedoch nichts Gutes damit. Unser Körper arbeitet bei 37 Grad und er tut alles dafür, diese Temperatur zu halten. Trinkt man also kalte Getränke, muss er zunächst die eisig ankommende Flüssigkeit auf 37 Grad aufwärmen, bevor der Stoffwechsel beginnen kann. Dies gilt übrigens auch für heiße Getränke (aber auch für Speisen).
Grundsätzlich, warme Jahreszeit hin oder her, empfehle ich stilles Wasser ohne Kohlensäure bzw. ohne Sprudel. Oh Schreck, werden jetzt viele denken? Sprudel soll ja erfrischend sein und belebt die Sinne. Das Gegenteil passiert jedoch. Währenddessen stilles Wasser einen pH-Wert von 7 bis 8 hat – also neutral bis leicht basisch, hat Mineralwasser mit Sprudel einen sauren Wert von 4 bis 6. Es ist also 10- bis 1000-fach saurer.
Unsere Organe lieben aber pH-Werte um 7-8, abgesehen vom Magen, Dickdarm und Intimbereich der Frau. Kohlensäurehaltiges Wasser trägt also allein und vor allem in Verbindung mit einer ungesunden Ernährung zur allgemeinen Säurebildung im Körper bei und kann Krankheiten fördern.
Dies betrifft auch den Kaffee. Das beliebte Getränk sorgt ebenfalls für Säurebildung. Aber vor allem ist Kaffee, wie alle koffeinhaltigen Getränke, harntreibend und zieht Toiletten förmlich an. Ebenfalls trifft dies auf Alkohol zu, der die Ausschüttung des Hormons Adiuretin beeinflusst und sich so negativ auf den Wasserhaushalt auswirkt. Sollte es doch einmal eines dieser Getränke sein, so sollte die gleiche Menge an Wasser zum Ausgleich getrunken werden.
Selbsttest – trinke ich genügend?
Wenn es einem an heißen Tagen schwindelig wird, ist das ein Warnsignal (nicht nur für Wassermangel). Besser, man tut rechtzeitig etwas dagegen. Einen einfachen Test kann jeder auf dem WC selbst durchführen. Die Farbe des Urins sagt viel aus. Dabei gilt, um so heller (bis farblos), des so besser. Die Behauptung, Urin sollte wie ein helles Bier aussehen, wäre da fatal. Ausnahme: am Morgen nach dem Aufstehen, da auch dunkler. Über Nacht findet die Entgiftung statt und die Nieren bereiten im Normalfall alles für den ersten Toilettengang vor. Hier sind dann entsprechend viele Giftstoffe und Stoffwechselrückstände enthalten.
Auch die Tiere nicht vergessen
Das warme Klima ist natürlich auch für Tiere ein großes Problem. Katzen sollten je einen Wasser-Napf mehr haben, als es Katzen im Haushalt gibt. Dabei lieben Katzen frisches Wasser in Glas- oder Porzellan-Gefäßen. Auch ein Katzenbrunnen ist eine gute Sache. Plastik mögen die meisten Tiere nicht.
Ist man mit dem Hund unterwegs, sollte auch an seinen Durst gedacht werden. Es gibt Flaschen für unterwegs. In dem Zusammenhang sollte auch klar sein, dass kein Hund – kein Tier – etwas in einem Auto zu suchen hat, wenn Frauchen oder Herrchen »schnell« was im Supermarkt einkauft. Ein Spalt von wenigen Zentimetern bringt nur ein gutes Gewissen und für das Tier womöglich den Tod!
Wer die Möglichkeit hat, sollte auch auf dem Balkon, der Terrasse oder im Garten ein flaches Gefäß mit Wasser für Vögel und Igel (…) aufstellen. Wichtig für alle Tiere: Wasser regelmäßig wechseln, damit keine Bakterien entstehen.
Du bist gefragt!
Hast Du Anregungen, Ergänzungen oder Fragen? Dann freue ich mich über einen Kommentar.
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¹ https://www.fitforfun.de/wissen/welche-lebensmittel-haben-einen-hohen-wassergehalt-261184.htmlBilder: Pezibear (Kinder) / suju (Katze) / pixabay.com
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HINWEIS & Autor
Hier schreibt: Torsten Seidel
Gesundheits-Blogger mit Ausbildung zum ganzheitlichen Gesundheitsberater (fachliche Bez.: »Fachkompetenz für holistische Gesundheit«) mit Weiterbildung in Stressmanagement (IHK). Mehr Informationen in »Über mich«. Gern beantworte ich auch Leserfragen. | Beiträge abonnieren mit RSS-Feed.