Was steckt drin – Grippostad ® CLesezeit ~ 5 Min.

Von Torsten Seidel, 12. November 2019, aktualisiert am 18. Oktober 2023.

Die kalte Jahreszeit beginnt und damit auch die Grippe-Zeit. Wobei ich den Eindruck habe, dass inzwischen das ganze Jahr Grippe- und Erkältungszeit ist. Aber oft ist es auch kein Wunder, denn falsche Ernährung sowie Stress schaden dem Immunsystem. Erkältungskrankheiten haben so leichtes Spiel. Doch was kann man tun? Ich habe mir einmal die Arznei »Grippostad ® C« genauer angesehen.

Wichtig: dieser Beitrag soll lediglich kritisch informieren, ohne Bewertung auf »Empfehlung oder nicht empfohlen« Bei Krankheit immer einen Arzt/ Heilpraktiker aufsuchen, oder Rat in einer Apotheke einholen!

Was steckt in Grippostad ® C ?

Erkältung
Was steckt in Grippostad® C

Bronchitis, also eine Entzündung der Schleimhäute der großen Bronchien, zeigt sich mit Husten und Halsschmerzen. Für die Symptome einer Erkältung gibt es gute Medizin, um schnell wieder gesund zu werden. Doch was da drin ist, muss nicht unbedingt gut sein. Und ob man wirklich gesund wird, steht auf einem ganz anderen (Beipack-) Zettel, da jeder Mensch anders reagiert. Als Beispiel habe ich mir einmal das Medikament „Grippostad® C (PZN: 00571748 ) von STADA GmbH angesehen, was sich früher auch in meiner Haus-Apotheke fand:

  • Ascorbinsäure (150 mg pro Stück)
  • Chlorphenamin hydrogenmaleat (2.5 mg pro Stück) = Chlorphenamin (1.76 mg pro Stück)
  • Coffein (25 mg pro Stück)
  • Paracetamol (200 mg pro Stück)
  • Chinolingelb
  • Erythrosin
  • Gelatine
  • Glycerol tristearat
  • Lactose 1-Wasser
  • Titandioxid

Was ist das in deutscher Sprache?

  • Ascorbinsäure wird im Labor erzeugt. Es ist ein künstliches Vitamin C, was in Lebensmitteln als Konservierungsmittel verwendet wird. Ascorbinsäure findet sich also weder in Gräsern noch in Sträuchern oder Bäumen. Doch es kann Krankheiten verursachen. In einer Studie wurde 2004 bereits nachgewiesen, dass die Einnahme von hoch dosierten, künstlich hergestelltem Vitamin C bei älteren Frauen das Risiko einem Herzinfarkt zu erliegen, nahezu verdoppelt, wenn diese an Diabetes leiden. Eine weitere Studie aus dem Jahr 2001 zeigt, dass isoliertes Vitamin C die DNA schädigt. Ascorbinsäure erhöht auch den Eisenspiegel, was die Leber belasten kann. Auch der Darm ist in Gefahr, da Bakterien abgetötet werden können. Inwieweit die Darmflora betroffen ist, wurde leider noch nicht untersucht. Das natürliche Vitamin C befindet sich in vielen Obst- und Gemüsesorten wie in Sanddorn, Orange, Grapefruit (Orange + Pampelmuse), Mango, Zitrone, Johannisbeere, Kiwi, Petersilie, Paprika und Fenchel.
  • Paracetamol ist ein Schmerzmittel, das gern bei jedem »Wehwehchen« eingeworfen wird. Doch ist das wirklich gut? Paracetamol kann Asthma, Autismus, Nieren- und Leberschäden verursachen, wenn es häufig eingenommen wird. Am meisten leidet die Leber. Eine weitere Nebenwirkung ist eine emotionale Abstumpfung, wie Studien der Ohio State University ergaben.
  • Gelatine ist ein Stoffgemisch aus geschmacksneutralen tierischen Proteinen verschiedener Tierarten, vorwiegend Schweinen und Rindern. Was macht das in einem Medikament? Es soll verschiedene Stoffe miteinander verbinden. Doch vor allem für Vegetarier und Menschen, die kein Schwein essen, ein ernst zu nehmendes Problem, da es ganz sicher nicht vegan hergestellt wurde (wenn auch nicht weiter beschrieben).
  • Lactose 1-Wasser ist eine modifizierte Lactose (Milchzucker) der einem Wassermoleküle angehängt wird. Milchzucker ist jedoch ebenfalls bei manchen Menschen nicht unbedenklich.
  • Erythrosin ist ein sehr jodhaltiger Farbstoff (E127). Häufiger Gebrauch kann bei Kindern ADHS verursachen. Außerdem kann es die Schilddrüse beeinträchtigen sowie Allergien verursachen.
  • Chinolingelb ist ebenfalls ein Lebensmittelfarbstoff. Es kann wie Erythrosin auch bei Kindern ADHS und Allergien verursachen. Noch beunruhigender ist die Tatsachen, dass Chinolingelb (E104) die Tumorbildung begünstigen kann.
  • Glycerol tristearat ist der Hauptbestandteil in Talg oder Nierentalg aus Schweinefett und kann daraus extrahiert werden. Es wird als Formulierungshilfe verwendet.
  • Titandioxid (E171) ist als ein unschädlich angesehenes, natürliches weißes Mineral. Es wird für Dragees, Überzüge – als der Überzug der Kapsel verwendet. Es ist unverdaulich und wird unverändert ausgeschieden. Jedoch bleiben Nanopartikel im Körper zurück. (Titandioxid findet sich auch in Lebensmittel oder Kosmetika und ist bei erhöhter Einnahme/ Verwendung krebserregend!) – Update, 25.10.21, Verbot in Planung.

Hinweis: es gibt inzwischen auch eine vegane Form: »Grippostad C® Stickpacks«, hier erhältlich.

(nicht vegan gekennzeichnet, aber laut Hersteller und Zutatenliste für Vegane geeignet)

Es wiegen also Nebenwirkungen und die eigentliche Wirkung, die Erkältung zu besiegen, gegeneinander. Für mich ist diese Liste schon sehr bedenklich. Die Risiken und Nebenwirkungen fallen entsprechend negativ aus. Doch schlussendlich muss jeder selbst für sich einschätzen, ob dieses Mittel eingesetzt wird. Nicht zuletzt wird es auch von den meisten Medizinern empfohlen. Ich habe Grippostad® C auch viele Jahre eingenommen und kann nichts gegen die Wirkung an sich sagen. Ich nehme es jedoch nur noch im Notfall.

Die richtige Vorsorge

Besser ist es, wenn man solche und andere Medikamente gar nicht erst einnehmen muss. Wer sich überwiegend gesund ernährt und für ausreichend Bewegung sorgt, ist schon einmal gut aufgestellt. In der dunklen Jahreszeit ist zudem Vitamin D3-Nahrungsergänzungsmittel empfehlenswert, da die natürliche Quelle „Sonne“ fehlt und wir für gewöhnlich die Haut gut eingepackt haben. Ich vermeide es auch, das Band von Rolltreppen oder öffentliche Türdrücker anzufassen. Aber natürlich kann man sich nicht 100 % schützen, was auch gar nicht nötig ist. Ein gutes Immunsystem ist freilich in der Lage, dem Herr zu werden.

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