Im heutigen Beitrag geht es einmal um die Heilpflanze Artemisia annua, dem einjährigen Beifuß. Diese Heilpflanze ist bei vielen Erkrankungen wirksam. Einjähriger Beifuß wirkt so beispielsweise bei Malaria und anderen Krankheiten, die ich im Einzelnen erläutern möchte. Eingenommen wird einjähriger Beifuß unter anderem als Aufguss, also als Tee.
Inhalt
Einjähriger Beifuß – Herkunft, Einsatzmöglichkeiten und Wirkungsweise
Der »Einjährige Beifuß« (lat. Artemisia annua) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Korbblütler. Einjähriger Beifuß hat einen sehr aromatischen Duft und wird 50 bis 150 Zentimeter hoch, wobei der Stängel meist vollständig kahl ist.
Doch wo wächst der einjährige Beifuß? In Deutschland wächst er abgesehen von sehr wenigen Fundorten hauptsächlich entlang der Elbe.
Besser wächst er in Sommer-warmen Regengebieten. Hier wächst er von China über Nord-Indien und Irak bis nach Südosteuropa wie Rumänien, Bulgarien, Albanien.
Unbeständig ist ein Vorkommen in Österreich, Liechtenstein und der italienischen Provinz Südtirol.
Hinweis: Der einjährige Beifuß ist nicht zu verwechseln mit dem hierzulande wachsenden, heimischen Beifuß, der mehrjährig wächst (Artemisia vulgaris).
Einsatzmöglichkeiten des einjährigen Beifuß
Die Einsatzmöglichkeiten von Artemisia Annua, dem einjährigen Beifuß, sind sehr breitbandig. Folgende Anwendungen sind bekannt, die Liste ist ganz bestimmt nicht abschließend:
- Die Wirkung vom einjährigen Beifuß ist antiviral und antibakteriell.
- Artemisia annua stärkt das Immunsystem.
- Einjährigen Beifuß mindert Brechreiz und Erbrechen, wirkt gegen Darmwürmer (Parasiten), Darmpilze und lindert entzündliche Darmerkrankungen.
- Er stärkt die Verdauung aufgrund seiner Bitterstoffe.
- Das Extrakt aus der Heilpflanze Artemisia annua wirkt gegen Malaria. Der Wirkstoff Artemisinin bekämpft den Malaria-Erreger wirksam.¹
- Das Extrakt wirkt auch in Medikamenten zur Nachbehandlung von Blutkrebs.¹
Forschung als Mittel gegen Covid-19
Laut »Bundesministerium für Bildung und Forschung« vom 12.02.2021, läuft aktuell eine Forschung, worin einjähriger Beifuß als Mittel gegen das Coronavirus Covid-19 getestet wird.¹
Schon im Jahr 2005 wurde Artemisinin als zweitstärkster pflanzlicher Wirkstoff gegen das Schwere Akute Respiratorische Syndrom (SARS-CoV-1) getestet². Aktuell werden in Mexiko klinische Studien an 360 Patienten durchgeführt. Artemisinin, der Wirkstoff im einjährigen Beifuß, soll die Überreaktionen des Immunsystems dämpfen, auf die die schweren Covid-19-Verläufe zurückzuführen sind.
Prof. Peter Seeberger und seine Kollegen vom Max-Planck-Institut: „Derzeit verknüpfen wir uns mit Unternehmen, die sich entlang einer Artemisinin-Wertschöpfungskette in Deutschland platzieren könnten. Gegen Malaria ist der Beifuß längst auf Siegeszug. Den gegen Corona soll er so schnell wie möglich antreten.“
Einjähriger Beifuß und Bitterstoffe
Die Abwesenheit von Bitterstoffen in der heutigen Ernährung ist maßgeblich für viele Gesundheitsbeschwerden verantwortlich. Der Einjährige Beifuß ist reich an Bitterstoffen und ergänzt bei Beschwerden eine ausgewogene Ernährung.
Kurze Exkursion zu Bitterstoffe? Bitterstoffe gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen und haben verschiedene Aufgaben. Bitterstoffe sind in erster Linie zur Verbesserung der Verdauungsfunktionen zuständig. Sie schaffen demnach eine wichtige Voraussetzung für die ganzheitliche Gesundheit. In der Naturheilkunde sorgen Bitterstoffe für großartige Vitalität und Langlebigkeit.
Bitterstoffe regeln die Verdauung. Ihr bitterer Geschmack stimuliert nicht nur den Magen, sondern auch die Leber, Gallenblase und die Bauchspeicheldrüse. Schon mit dem ersten Kontakt im Mund wird direkt mit der Produktion lebensnotwendiger Verdauungssäfte und Verdauungsenzyme begonnen. Gallenflüssigkeit, Magensäfte und Insulin werden produziert – also lebensnotwendige Substanzen, die für die Aufnahme und Verwertung von Nährstoffen im Körper notwendig sind.
Aber auch die Entgiftungsfunktion der Leber wird gefördert. Weiterhin helfen Bitterstoffe, bei der körpereigenen Verdauungssaft-Regulierung. Damit machen sie Säureblocker unnötig.
Bitterstoffe helfen auch gegen Heißhungerattacken. Anstatt bei Appetit auf süßes Süßigkeiten zu setzen, gilt es eine Überwindung stattdessen auf Bitterstoffe zurückzugreifen. In unserer zuckerreichen Welt wurden unsere Geschmackssinne völlig verändert. Unsere ursprüngliche Ernährung war niemals so zuckerreich wie heute. Bitterstoffe helfen dabei, den Urzustand wiederherzustellen.
Fazit
Der einjährige Beifuß (Artemisia annua) ist eine wunderbare, wirksame Heilpflanze aus Gottes Apotheke. Seine unterschätzte Anwendung ist innerlich wie äußerlich möglich. Verwendung findet er über einen Aufguss (Tee), als Tinktur, Räucherwerk, Extrakt oder als Pulver. Auch eine Verwendung als Salbe ist möglich. Die vielfältigen Einsatzgebiete habe ich im oberen Abschnitt erläutert, seine Einnahme sollte jedoch nicht grundlos sein. Wichtig ist auch, dass Artemisia annua nicht zusammen mit einer Mahlzeit oder in Kombination mit eisenhaltigen Speisen oder Präparaten eingenommen wird.³
Rechtlicher Hinweis, 09.01.2023: Der einjährige Beifuß (Artemisia annua) soll verboten werden. Die WHO zeigt sich grundsätzlich skeptisch gegenüber der Wirksamkeit etwa eines Tees aus der Pflanze. In einer Stellungnahme von 2019 heißt es, dass die WHO die Anwendung nicht-pharmazeutischer Formen der Artemisia annua zur Vorbeugung oder Behandlung von Malaria nicht unterstütze. Auf Anfrage teilt das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) der Deutschen Presse-Agentur mit, dass Artemisia annua in Deutschland nicht grundsätzlich verboten sei. Jedoch müsse man, wenn man die Pflanze hier als Lebensmittel vermarkten wolle, eine Zulassung bei der Europäischen Union (EU) beantragen. Bislang gibt es keine solche Zulassung.
Quelle: https://www.presseportal.de/pm/133833/4596592
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¹ https://www.innovation-strukturwandel.de/de/beifuss-enthaelt-extrem-wirkstoff-artemisinin-2911.html² https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0166354205000690?via%3Dihub
³ https://mein-kraeuterkeller.de/artemisia-annua-beifuss
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HINWEIS & Autor
Hier schreibt: Torsten Seidel
Gesundheits-Blogger mit Ausbildung zum ganzheitlichen Gesundheitsberater (fachliche Bez.: »Fachkompetenz für holistische Gesundheit«) mit Weiterbildung in Stressmanagement (IHK). Mehr Informationen in »Über mich«. Gern beantworte ich auch Leserfragen. | Beiträge abonnieren mit RSS-Feed.
Hallo Torsten.
Kann ich meinem Hund – Westi etwa 10Kg Körpergewicht,das Artemisia annua vorbeugend geben?
Liebe Grüße
Eva-Maria
Hallo Eva-Maria, was die Anwendung bei Tieren betrifft, kann ich dir leider nicht weiterhelfen. Es ist auf jeden Fall nicht schädlich. Weitere Informationen habe ich zum Beispiel hier gefunden: https://vitalpfoten.de/artemisia-annua-und-die-einsatzgebiete/ Oder auch bei dieser Tierheilpraktikerin: https://www.para-pina.de/blog-artikel/artemisia-annua/
Ob ich es bei der Tumor-Behandlung hinzuziehen würde, ich bin mir nicht sicher (wie hier gezeigt https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0036-1584420 ). Dies auch nur nebenbei, das war ja nicht die Frage.
Liebe Grüße
Torsten