Typ-2-Diabetes: Bewegung verbessert BlutzuckerspiegelLesezeit ~ 3 Min.

Von Torsten Seidel, 2. Juli 2021, aktualisiert am 17. April 2023.

Bewegung bei Diabetes hilft Wunder, wie einige Studien und Erfahrungsberichte zeigen. Ich möchte in diesen Beitrag deshalb einmal auf die Bewegung als einen der Hauptfaktoren jenseits der Ernährung eingehen.

Bewegung verbesser Diabetes mellitus

Diabetes und Bewegung
Diabetes und Bewegung

Bewegung ist grundsätzlich immer vorteilhaft. Ob nun präventiv oder zur Unterstützung. So fand man heraus, dass bereits 30 Minuten am Tag (3-4 Stunden pro Woche), über einen Zeitraum von 8 Jahren, das Diabetes-Risiko um 54 % sank.

Bewegung ist vermutlich nach einer geänderten Ernährung DER Faktor bei der Heilung/ Behandlung oder auch Prävention von Diabetes.

Der beste Zeitraum ist dabei nach dem Essen. Denn die körperliche Aktivität senkt ganz direkt den Blutzuckerspiegel. Für jeder Minute Bewegung senkt sich der Blutzuckerspiegel um 1 bis 3 Punkte ab. Ein Wert von 250 mg/dl kann sich so nach 30 Minuten bereits auf 220 bis 160 mg/dl (13,9 auf 12,2 bis 8,9 mmol/l) senken. Mit einer gewissen Regelmäßigkeit senkt sich der Wert immer weiter.

Dr. Wes Youngberg, Experte im Bereich Diabetes empfiehlt direkt nach den Mahlzeiten zu gehen:

  • Nach dem Frühstück: 45 Minuten
  • Nach dem Mittag: 30 Minuten
  • Nach dem Abendessen: 30 Minuten

Hintergrund Dr.Youngberg: Er war 14 Jahre auf der Insel Guam im westpazifischen Ozean, wo es sehr viele Diabetes-Erkrankte gab. Dort betrieb es viel Forschung auf dem Gebiet und wurde von der Regierung eingeladen, ein Programm zu entwickeln, um Diabetes dort in den Griff zu bekommen.

Erfahrungsbericht, Dr. Youngberg

Ein Erfahrungsbericht eines Patienten im höheren Alter mit Rollator zeigte erstaunliche Resultate. Der Ist-Zustand vor der Bewegungsumstellung:

  • Nüchternblutzucker: 278 mg/dl (15,4 mmol/l)
  • Hämoglobin A1c (HbA1c): 10,8 %
  • Cholesterin: 230
  • Triglyceride: 166
  • Blutdruck (medikamentös): 150/100
  • Gewicht: 104 kg

Nach nur 3,5 Wochen sahen die Werte so aus:

  • Nüchternblutzucker: 90 mg/dl (5,0 mmol/l)
  • Hämoglobin A1c (HbA1c): 8,2 %
  • Cholesterin: 157
  • Triglyceride: 102
  • Blutdruck (medikamentös): 120/90
  • Gewicht: 100 kg

Der Patient setzte das um, was ihm Dr. Youngberg empfohlen hat: Bewegung. Und so ging er nach jeder Mahlzeit eine halbe Stunde. Und wenn er nicht gehen konnte, bewegte er die Arme. Man kann davon ausgehen, dass auch etwas an der Ernährung geändert wurde, worum es im Bericht aber nicht ging. Aber man sieht, was Bewegung für tolle Ergebnisse bringen kann, wenn sie täglich durchgezogen wird.

Der Patient führte in den darauffolgenden Wochen dies so fort. Seine Werte wurden am Ende so gut, dass er nicht mehr unter der Definition „Diabetes“ fiel. Sein HbA1c-Wert (Blutzucker-Langzeitwert) war am Ende runter auf 5,7 %.

Ein Patient mit Rollator sollte jeden betroffenen auch (oder gerade) ohne Gehhilfe eine echte Hoffnung auf Besserung geben! Eine Harvard-Studie zeigt, tägliche Bewegung könnte 30 bis 50 % aller neue Diabetes-Fälle verhindern.

Weiterführende Information zum HbA1c-Wert gibt es hier. Die Interpretation des Blutzuckerspiegels habe ich in diesen Beitrag beschrieben.

Hintergrund

Bei einer Insulinresistenz wird das Glucose von den Zellen nicht mehr gut aufgenommen. Die Zellen benötigen jedoch Glucose als Brennstoff und fordern deshalb von der Bauchspeicheldrüse mehr Glucose. Daraufhin erhöht die Bauchspeicheldrüse die Insulin-Produktion, der Insulinspiegel steigt.

Der Blutzuckerspiegel ist 45 bis 60 Minuten nach dem Essen am höchsten. Bewegung sorgt dafür, dass das Insulin von den Muskelzellen aufgenommen wird, da diese bei Bewegung mehr Energie verbrauchen.

»Mindestens 150 Minuten Bewegung mit moderater Intensität pro Woche werden empfohlen.« ABER »Jede Bewegung ist besser als keine Bewegung. Das Wichtigste dabei: Es sollte Spaß machen.«

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Torsten Seidel Hier schreibt: Torsten Seidel
Gesundheits-Blogger mit Ausbildung zum ganzheitlichen Gesundheitsberater (fachliche Bez.: »Fachkompetenz für holistische Gesundheit«) mit Weiterbildung in Stressmanagement (IHK). Mehr Informationen in »Über mich«. Gern beantworte ich auch Leserfragen. | Beiträge abonnieren mit RSS-Feed.

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