Schon in der Ausbildung fand ich das Thema Diabetes-Typ-1 sowie Typ-2 (Diabetes mellitus) als ein sehr spannendes Thema. Ich möchte einmal genauer darauf eingehen, wie Diabetes entsteht und wie man die Krankheit vorbeugen kann. Denn die Lösung liegt gar nicht so fern, zumindest für Typ-2-Diabetes.
Inhalt
Entstehung Diabetes Typ-1 und Typ-2
In Deutschland leben ca. 8 Millionen Diabetiker. Ca. 95 % davon leiden an Typ-2-Diabetes. Laut »Deutsche Diabetes-Hilfe« erkranken 12 von 1000 Patienten jedes Jahr neu an Diabetes. Das sind 600.000 Neuerkrankungen pro Jahr¹!
Betroffene leben bereits im Schnitt 8 Jahre mit einem unentdeckten Diabetes, bis die Krankheit diagnostiziert wird. Und statistisch wird jedes dritte Baby im Laufe seines Lebens einmal an Diabetes erkranken.
Doch bis etwa 1950 war diese Krankheit relativ unbekannt. Seitdem steigt die Zahl signifikant an, wie auch die »Deutsche Diabetes-Stiftung« berichtet².
Der Begriff »Diabetes mellitus« setzen sich zusammen aus DIA = Durchfluss und mellitus = Honigsüß. Also ein »Honigsüßer Durchfluss«. Deshalb wurde früher Diabetes auch über den Urin abgeschmeckt, da Zucker über den Nieren ausgeleitet wird. Nur gut, dass es heute bessere Methoden gibt.
Typ-1-Diabetes und seine mögliche Entstehung
Als Erstes möchte ich auf Typ-1-Diabetes eingehen. Diabetes Typ-1 entsteht meist bereits in den frühen Jahren.
Nach aktuellem Stand der Wissenschaft ist davon auszugehen, dass Typ-1-Diabetes eine Autoimmunerkrankung ist. Sie tritt vor allem bei denjenigen in Erscheinung, die eine genetische Veranlagung haben.
Aufgrund eines Autoimmungeschehens wurde das Immunsystem »umprogrammiert« und greift die Insulin-produzierenden Beta-Zellen in der Bauchspeicheldrüse, genauer gesagt, in den Langerhans-Inseln an. Infolgedessen werden diese zerstört und produzieren kein Insulin mehr. Die Ursache der Autoimmunerkrankung soll eine vorherige Viruserkrankung sein.
Doch wie konnte das Immunsystem »umprogrammiert« werden?
Im Darm liegt bei manchen Menschen ein sogenanntes Leaky-Gut-Syndrom vor. Dies beschreibt eine undichte Darmschleimhaut. Bei Säuglingen ist die Darmschleimhaut zudem noch nicht vollständig ausgereift.
Das heißt, die Darmschleimhaut lässt normalerweise nur Vitalstoffe und Nährstoffe in die Blutbahn, die der Körper auch benötigt und verarbeiten kann. Ist die Darmschleimhaut nun durchlässig, kommen auch Fremdkörper und Proteine (Eiweiße) in die Blutlaufbahn, die dort nicht hingehören. Das Immunsystem erkennt dies, und wird Antikörper produzieren, die diese Fremdstoffe eliminieren.
Das Immunsystem wird fremde Proteine immer als Eindringling klassifizieren und bekämpfen. Fremde Proteine (Eiweiße) können natürlich auch Viren sein. Würde der Körper nichts dagegen tun, könnte es das Leben kosten. Gelangen nun beispielsweise Milchproteine in den Blutkreislauf, wird das Immunsystem diese fremden Proteine zerstören.
Und so machen sich Antikörper gezielt auf den Weg durch den ganzen Organismus und durchsuchen diesen nach fremden Proteinen wie beispielsweise Milchproteine. Das Problem: die Milchproteine sind ähnlich der Proteine der Beta-Zellen in den Langerhans-Inseln im Pankreas, also der Bauchspeicheldrüse. Fälschlicherweise werden die Langerhans-Inseln angegriffen und zerstört. Daraufhin kann kein Insulin mehr produziert werden, Typ-1-Diabetes ist entstanden. Dieser Zustand kann leider nicht umgekehrt werden.
Milch gilt als möglicher Risikofaktor, in manchen Quellen auch als DER Auslöser für Typ-1-Diabetes. So warnen in den USA beispielsweise auch Kinderärzte davor, Babys unter 18 Monaten Kuhmilch zu geben. Unter 18 Monaten kann auch das Protein glutenhaltiger Getreide-Sorten ein Problem sein. Der Grund ist die noch nicht vollständig ausgereifte Darmschleimhaut der Babys.
Auch eine bereits erwähnte Virus-Erkrankung wie Mumps, Masern oder Ähnliche, können zu dieser Verwechslung führen. Die Aminosäurenabfolge der Proteine der Viren ist dann ähnlich der bereits beschriebenen Langerhans-Inseln, die daraufhin fälschlicherweise zerstört werden.
Ursache Typ-2-Diabetes (Diabetes mellitus)
Im Gegensatz zum Typ-1-Diabetes produziert beim Typ-2-Diabetiker die Bauchspeicheldrüse noch Insulin. Das Problem ist hier nicht die Bauchspeicheldrüse, sondern eine sogenannte Insulinresistenz.
Was ist eine Insulinresistenz?
Stellen wir uns einmal folgende Begebenheit vor. Es klingelt an der Tür, und ein Schokolade-Verkäufer steht davor. Leckere Schokolade in allen Formen und Variationen. Am nächsten Tag steht der Verkäufer wieder vor der Tür. Dieses Mal nicht nur mit Schokolade, sondern mit anderen leckeren Süßigkeiten. Einen Tag später klingelt er wieder, dieses Mal mit anderen kohlenhydrathaltige und fetthaltigen Lebensmittel im Gepäck. Und das geht Tag für Tag so weiter, jeden Tag klingelt er und will etwas verkaufen. Einmal ist der Punkt erreicht, wo Du es einfach satthast und die Tür gar nicht erst aufmachst. Du bist resistent gegen diesen Verkäufer geworden, der ständig klingelt und seine Kost bei Dir abliefern will. Du bist »Verkäufer-resistent« geworden.
Am nächsten Tag bringt der Verkäufer noch weitere Kollegen mit, um die leckere Kost bei dir abzuliefern. Statt ein Verkäufer kommen plötzlich unzählige Verkäufer.
Dieses zugegeben sehr unrealistische Darstellung zeigt folgende Situation in unserem Körper: Es werden kohlenhydrathaltige sowie Lebensmittel mit den falschen Fetten gegessen. Die Bauchspeicheldrüse produziert Insulin. Insulin ist ein Hormon, dass das Glucose in den Zellen bringen soll. Aber eines Tages verwehrt die Zelle den Zutritt. Die Zellen wiederum benötigen aber Glucose als Kraftstoff. Sie melden der Bauchspeicheldrüse, »wir brauchen Zucker!«. Die Bauchspeicheldrüse wiederum wird mehr Insulin produzieren, um das Glucose in die Zellen zu bringen. Das ist ein Kreislauf, der den Insulinspiegel im Blut erhöht. Wie der Verkäufer seine Kollegen holt, steigt die Anzahl des Insulinspiegels.
Die Körperzelle eines gesunden Menschen hat 20.000 Rezeptoren. An diesem dockt das Insulin an, um Glucose in die Zelle zu bekommen. Ist jedoch eine Insulinresistenz vorhanden, sind nur noch ca. 5.000 Rezeptoren verfügbar. Im Gegensatz zu Typ-1-Diabetes der sich rasant entwickelt, entsteht Typ-2-Diabetes über einen sehr langen Zeitraum.
Insulin-resistent sind auch nicht alle Körperzellen. Es betrifft vor allem die Muskel- und Fettzellen.
Die Bauchspeicheldrüse muss Höchstleistungen aufbringen, um die angeforderte Menge an Insulin stets liefern zu können. Antidiabetika sollen dieser Entwicklung entgegenwirken. Dennoch kann es sein, dass die Produktion in einem späten Stadium erschöpft ist, und Insulin gespritzt werden muss. Dies gilt es natürlich zu verhindern.
Ursachen einer Insulinresistenz
Es kommt selten vor, doch Typ-2-Diabetes ist auch ganz offiziell bei den meisten Medizinern eine Krankheit, die durch falsche Ernährung und Lebensstil entsteht. Im Allgemeinen wird zu folgenden geraten:
- Weniger Zucken und Kohlenhydrate
- Gewicht reduzieren
- Bewegung
In der ganzheitlichen Gesundheitsberatung kann man diese Punkte noch erweitern und verfeinern. Darauf möchte ich im nächsten Beitrag eingehen. Auch auf Krankheiten, die eine Folge aus Diabetes sein können. Diese gilt es zu vermeiden. Das Gute: es ist möglich!
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Du bist gefragt!
Hast Du Anregungen, Ergänzungen oder Fragen? Dann freue ich mich über einen Kommentar.
Quellen / Fußnoten öffnen…
¹ https://www.diabetesde.org/ueber_diabetes/was_ist_diabetes_/diabetes_in_zahlen² https://www.diabsite.de/aktuelles/nachrichten/2010/101111d.html
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HINWEIS & Autor
Hier schreibt: Torsten Seidel
Gesundheits-Blogger mit Ausbildung zum ganzheitlichen Gesundheitsberater (fachliche Bez.: »Fachkompetenz für holistische Gesundheit«) mit Weiterbildung in Stressmanagement (IHK). Mehr Informationen in »Über mich«. Gern beantworte ich auch Leserfragen. | Beiträge abonnieren mit RSS-Feed.