Wieso Schweinefleisch so ungesund ist und die AlternativenLesezeit ~ 5 Min.

Von Torsten Seidel, 2. März 2021, aktualisiert am 17. Mai 2021.

Kürzlich beschrieb ich reine und unreine Tierarten der Bibel. Darin ging es auch um Schweinefleisch. Im letzten Beitrag habe ich nur kurz angerissen, wieso Schweinefleisch ungesund ist. Im Folgenden möchte ich darauf etwas näher ins Detail gehen.

Schweinefleisch auf dem Prüfstand

Schweinefleisch
Schweinefleisch auf dem Prüfstand

Es ist keine Überraschung, dass Schweinefleisch auch generell als ungesund gilt. Bei verschiedenen Krankheiten sollte man Schweinefleisch meiden. Warum das so ist, wird meist nicht erwähnt. Deshalb möchte ich einmal ins Detail gehen, wieso Schweinefleisch tatsächlich nicht gesundheitsfördernd ist.

Schweinefleisch bringt gleich mehrere Nachteile mit sich. Einerseits übersäuert es den Körper enorm, andererseits hat Schweinefleisch ein völlig ungesundes Fettsäureprofil. Denn Schweinefleisch enthält große Mengen Omega-6-Fettsäuren, genauer – die Arachidonsäure.

Die Omega-Fettsäuren

Um das große Thema der Fette etwas zu verdeutlichen, möchte ich einmal auf die verschiedenen Fette eingehen. Die für den Menschen essenziellen (lebensnotwendig) Fettsäuren sind folgende:

  • Alpha-Linolensäure (ALA, Omega-3-Fettsäure)
  • sowie die Linolsäure (LA, Omega-6-Fettsäure)

Des Weiteren gibt es die Fettsäuren:

  • Eicosapentaensäure (EPA, Omega-3-Fettsäure)
  • Docosahexaensäure (DHA, Omega-3-Fettsäure)
  • Arachidonsäure (AHA, Omega-6-Fettsäure)

Die Fettsäuren EPA, DHA, ARA, sind ebenfalls essenziell. Eine separate Versorgung ist bei einer gesunden Ernährung jedoch nicht notwendig. Denn der Organismus ist in der Lage, aus der Alpha-Linolensäure die beiden Fettsäuren EPA sowie DHA herzustellen. Aus der Fettsäure Linolsäure kann er die Arachidonsäure herstellen. Eine ausreichende Versorgung an Alpha-Linolensäure sowie Linolsäure sind Voraussetzung und sorgen für das richtige Verhältnis.

Ein falsches Fettsäureverhältnis

Unsere heutige Ernährung hat ein Problem mit dem Verhältnis der Fettsäuren. Denn unsere Ernährung enthält leider mehr entzündungsfördernde Omega-6-Fettsäuren. Denn es wird reichhaltig Linolsäure verzehrt, während Alpha-Linolensäure in unserer modernen Ernährung Mangelware ist.

Ein Überschuss an Linolsäure hemmt jedoch die Umwandlung von Alpha-Linolensäure in die beiden entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA. Stattdessen führt es zu einer übermäßigen Bildung von Arachidonsäure. Dies fördert Entzündungsprozesse. Entzündungsprozesse fördern wiederum die Entwicklung von Krankheiten, die auf chronische Entzündungsprozesse beruhen. Dazu gehören unter anderem Arthritis, Diabetes, Arteriosklerose, aber auch Multiple Sklerose sowie Alzheimer.

Das heutige Verhältnis zwischen Omega-6 und Omega-3 ist vollkommen aus dem Rahmen gefallen. Durchschnittlich essen wir 20- bis 50-mal mehr Omega-6-Fettsäuren als Omega-3-Fettsäuren. Das richtige Omega-6-Omega-3-Fettsäurenverhältnis würde jedoch bei etwa 3 bis 5:1 liegen.

Omega-6-Fettsäuren sind natürlich ebenfalls lebensnotwendig, jedoch muss das Verhältnis zu Omega-3 immer stimmen! Es gibt an dieser Stelle kein Gut und Böse, nur ein falsches Mengenverhältnis. Beide Fettsäuren sind essenziell.

Nur liegt das Verhältnis bei 100 g Schweinefleisch bei 40 mg Omega-3-Fettsäuren und 1070 mg Omega-6-Fettsäuren. Und auch im Vergleich zu anderen Inhaltsstoffen, schneidet Schweinefleisch weniger gut ab.

Schweinefleisch übersäuert den Körper

Wie eingangs bereits erwähnt, entstehen bei der Verstoffwechselung von Schweinefleisch Schwefelsäure und Salpetersäure. Diese Säuren sind für eine Übersäuerung des Körpers mitverantwortlich und müssen den Körper wieder verlassen. Sie werden entweder über die Ausscheide-Organe ausgeschieden oder müssen neutralisiert und in Form von Neutralsalze im Körper eingelagert werden. Treffen über einen langen Zeitraum zu viele Säuren ein, fällt dies dem Körper immer schwerer und es entstehen Krankheiten, weil dafür Mineralien nötig sind und an anderer Stelle fehlen.

Über den »Säure-Base-Haushalt« habe ich im Beitrag »Der mögliche Ursprung von Arthrose und Arthritis« bereits geschrieben. Der Beitrag findet sich hier … (öffnet im neuen Fenster)

Schweinefleisch und Giftstoffe

Das Schwein ist ein Allesfresser. Egal, welche Qualität, das Schwein wird es fressen. Diese Giftstoffe verlassen jedoch den Körper nicht mehr. Sie finden sich im Fettgewebe und im Blut und landen unweigerlich auf dem Teller, da man das Fett auch nicht meiden kann. Dies liegt auch daran, dass Schweine nicht schwitzen können (abgesehen kleine Mengen über die Nase) und so Giftstoffe nicht über die Haut ausleiten können. Schweinefleisch enthält so mehr Giftstoffe als alle anderen Fleischsorten. Des Weiteren überträgt Schweinefleisch auch Viren und Parasiten leichter auf den Menschen, als andere Tierarten.

Verarbeitetes Fleisch

Ernährung - Back to the Roots
Ernährung – Back to the Roots

Ob Steak oder Wurst – in der heutigen Zeit finden wir eine große Vielfalt an verarbeiteten Fleischprodukten. Gerade wenn auch wieder die Grillzeit beginnt, mit all den Angeboten, kommt man um verarbeitetes Fleisch kaum herum.

Des Weiteren gehört Schweinefleisch zu den sogenannten »roten Fleischsorten«. Diese stehen im direkten Zusammenhang mit Darmkrebs¹ und andere Krebserkrankungen. Empfehlenswert sind alternativ in dem Zusammenhang „weiße Fleischsorten“ wie Geflügel.

Fazit

Ein Wechsel zu anderen Fleischsorten oder einer fleischfreien Ernährung bringt nur Vorteile für die eigene Gesundheit (und dem Tierwohl). Ich hätte im Text auch auf noch viel mehr Nachteile eingehen können, wie dem erhöhten Risiko einer Fettleber.

Ich würde gänzlich auf Schweinefleisch und Produkte daraus verzichten. Wenn Fleisch, dann Geflügel oder in kleinen Mengen Rind. Generell sollte Fleisch die Beilage sein und nur einen kleinen Teil auf dem Teller ausmachen.

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Quellen / Fußnoten öffnen… ¹ www.darmkrebs.de/ernaehrung-lebensstil/gesunde-ernaehrung/wissenswertes-ueber-lebensmittel/fleisch

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Torsten Seidel Hier schreibt: Torsten Seidel
Gesundheits-Blogger mit Ausbildung zum ganzheitlichen Gesundheitsberater (fachliche Bez.: »Fachkompetenz für holistische Gesundheit«) mit Weiterbildung in Stressmanagement (IHK). Mehr Informationen in »Über mich«. Gern beantworte ich auch Leserfragen. | Beiträge abonnieren mit RSS-Feed.

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